Nicht selten blockieren wir uns selbst, wenn wir etwas Neues umsetzen wollen. Aber es ist an uns, das Ruder herumzureißen. Dafür müssen wir allerdings Eigenverantwortung übernehmen, die wir manchmal lieber abgeben würden. Es ist leichter in den Umständen oder bei unseren Mitmenschen Gründe für ein Misslingen zu suchen. In diesem Blogartikel findest Du die häufigsten Ursachen für Eigenblockaden und beispielhafte Gegenmaßnahmen.

 

1 `Warum-nicht-Gründe´

`Warum-nicht-Gründe´ sind unsere Ausreden, warum wir etwas nicht tun können. Wir benutzen sie vor allem dann, wenn wir aus Angst in die Vermeidung gehen, ohne uns diese Angst einzugestehen.

Die meisten von kennen das wahrscheinlich: um uns unseren Ängsten nicht ausliefern zu müssen, benutzen wir gerne Ausreden und Entschuldigungen, um unser Handeln bzw. Nicht-Handeln zu rechtfertigen oder einen Misserfolg zu erklären. Sie liefern uns die dafür notwenigen Rationalisierungen: `Ich habe zu viel zu tun´, `Ich habe keine Zeit´, `Das wusste ich nicht´, `Dafür bin ich zu alt´, `Dafür bin ich zu schwach´, `Das kann ich nicht´ oder `Ich mache das, wenn…´. Die `Warum-nicht-Gründe´ oder Ausreden helfen uns dabei, die Augen vor unseren Ängsten und der Realität zu verschließen. prokrastinationJeder hat so seine `Lieblings-Warum-nicht-Gründe´, die sich meist durch alle Bereiche des Lebens ziehen. Wir haben beispielsweise `keine Zeit´, um selbst zu kochen, Rad zu fahren, uns mit Freunden zu treffen oder zu meditieren. Oder wir sind `zu alt´, um noch mal etwas Neues anzufangen, zu joggen, den Job oder den Partner zu wechseln. So träumen wir weiter unsere Träume, ohne sie je umzusetzen.

Um solche Warum-nicht-Gründe zu entlarven, brauchen wir manchmal liebe Mitmenschen, die uns darauf aufmerksam machen. Noch besser ist es natürlich, wenn wir uns selbst auf die Schliche kommen und sehen, was hinter unseren vermeintlichen Ausreden steckt.

Wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.

 

 

 

Gegenmaßnahme: Sei ehrlich zu Dir

Wir können nur etwas verändern, was uns bewusst ist. Werfe ein Licht auf Deine Gedanken und inneren Dialoge. Mache Dir dabei nichts vor und sei ehrlich zu Dir. Das bedeutet: erkenne an, dass Deine Gründe, die Du für Dein Handeln oder Nicht-Handeln ins Feld führst, womöglich nur Ausreden sind. Gehe diesen auf den Grund. Tue einfach mal so, als wärst Du Deine beste Freundin oder Dein bester Freund. Frage Dich bei all diesen Einwänden, ob sie wirklich stimmen und was schlimmstenfalls passieren könnte, wenn Du sie einfach ignorieren würdest. Komme Dir dabei selbst auf die Schliche. Das kann sehr aufschlussreich und spannend sein😊…

 

Gegenmaßnahme: Finde Dein Warum

Wenn wir in unserem Leben etwas verändern wollen, müssen wir zunächst den Sinn einer Veränderung erkennen. Das fördert unsere Motivation. Der Sinn kann sowohl Motor wie Treibstoff sein, um Handlungen zu beginnen, fortzusetzen und zu beenden. Dabei erhalten wir Unterstützung von unserem Körper. Durch die Ausschüttung von Dopamin – einem Nervenbotenstoff im Gehirn (Neurotransmitter) – verstärkt sich unsere Motivation und unser Antrieb. Durch den Belohnungseffekt erfahren wir positive Gefühlserlebnisse. Dopamin gilt – wie auch Serotonin – als Glückshormon. Allerdings bewirkt Dopamin eine eher längerfristige Motivationssteigerung und Antriebsförderung. Dopamin ist also für unsere Zwecke recht dienlich.

 

 

Gegenmaßnahme: Mache Dir selbst ein Versprechen

Schließe einen Vertrag mit Dir selbst und setze Dir ein Ziel. Damit wir wissen, wo wir hinwollen, ist es wichtig, ein Ziel zu formulieren (siehe auch meinen Blogartikel: Mit den richtigen Zielen ins neue Jahr). Die schriftliche Ausformulierung hilft uns dabei, unsere Gedanken zu klären und das Ziel zu präzisieren. Studien haben ergeben, dass sowohl das Niederschreiben des Zieles als auch eine öffentlich bekundete Zielabsicht (z.B. bei Deinem Partner oder Deinen Freunden) einen Erfolg wahrscheinlicher werden lassen. Außerdem kann man das Aufgeschriebene immer wieder nachlesen, gegebenenfalls anpassen und so platzieren, dass es uns immer wieder daran erinnert, weiterzumachen. Dies kann ein Post-It, ein Klingelton auf dem Handy, ein Eintrag im Timer oder ein Bildschirmschoner auf dem PC sein. Du könntest auf einem so genannten `Vision-Board´ auch Deinen Zielzustand kreativ darstellen. Was auch immer Dir am sympathischsten ist, platziere es so, dass Du mehrmals täglich an Dein Vorhaben erinnert wirst.

 

 

2 Ängste

Unsere inneren Antreiber oder auch hinderlichen Überzeugungen sind häufig die Folge von tiefsitzenden, meist unbewussten Ängsten und hindern uns an der erfolgreichen Umsetzung unserer Vorhaben. Ängste sind aber nicht grundsätzlich schlecht. Sie gehören zum Leben und haben einen Sinn. Denn sie warnen uns vor Gefahren. Es gibt keinen Menschen, der frei von Angst ist. Angst rettet uns ständig das Leben, wenn wir zum Beispiel auf der Straße nach rechts und links schauen, uns im Auto anschnallen oder unsere Haustüre abschließen. Ängste stimulieren das Nervensystem, um uns zu Höchstleistungen zu befähigen. So sind wir konzentrierter, wacher und handlungsbereiter.Ängste

Viele Ängste existieren jedoch hauptsächlich in unseren Köpfen und beruhen nicht auf einer realen Gefahr. Manchmal geraten sie sogar außer Kontrolle. Diese Überreaktion wird für das Nervensystem zum Stress und ruft weitere Symptome hervor. So treibt uns der Gedanke, einen Vortrag halten zu müssen, den Angstschweiß auf die Stirn. Oder die Vorstellung, mit den Kollegen aneinander zu geraten, verursacht uns ein flaues Gefühl im Magen. Diese Art von Ängsten haben sich im Laufe des Lebens auf Grund von Erfahrungen oder Übertragungen von unseren Bezugspersonen entwickelt, wie beispielsweise die Angst vor Liebesverlust, vor Veränderung, die Angst zu Scheitern oder die Existenzangst. Sie beeinflussen unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen. Je nach Intensität können Ängste zu starken Einschränkungen unserer Lebensweise und der Lebensqualität führen und uns in eine regelrechte Angst- und Sorgenspirale treiben.

Wenn es um die Umsetzung eines Vorhabens geht, fangen viele aus Angst vor dem Scheitern gar nicht erst an – vor allem, wenn sie schon einige Misserfolge in ähnlichen Situationen hinter sich haben. Ein `ermutigendes´ Selbstgespräch wie `Das klappt ja doch nicht´ verschärft die Situation. Wir haben dann für unser Nichthandeln alle möglichen Gründe parat.

 

 

Gegenmaßnahme: Lausche Deinem inneren Dialog

Mache Dir Deine inneren Dialoge bewusst. Sie führen Dich zu Deinen Überzeugungen. Sind sie erst einmal im Bewusstsein, können sie auch hinterfragt werden. Hinterfrage Deine Überzeugungen. Woher kommen sie? Von wem kommen sie? Wann treten sie auf? Sind sie noch aktuell? Immer, wenn Wörter, wie `immer´, `nie´, `nichts´, `alle´, `keiner´ oder `jeder´ im Spiel ist, handelt es sich meist um unliebsame Überzeugungen. Frage Dich hier: Stimmt das wirklich? (immer, nie, keiner, jeder, alle…), Welche Belege gibt es? Gibt es Gegenbeispiele?

 

Gegenmaßnahme: Achte auf Deinen mentalen Fokus

Achte auch, worauf Du tagtäglich Deine Wahrnehmung richtest. Ist der Fokus eher hinderlich oder förderlich? Siehst Du hauptsächlich Gefahren und Probleme oder eher Chancen und Lösungen? Wenn Du merkst, dass Dich Deine mentalen Quälgeister nicht in Ruhe lassen, drücke die mentale Stopptaste. Hole tief Luft und sage innerlich oder auch laut `STOP´. Das kann dem Grübel-Kreislauf fürs erste schon einmal Einhalt gebieten. So wie wir unsere Gedanken verändern können, können wir uns auch dazu entscheiden, ab und zu die Blickrichtung zu ändern und unsere Perspektive zu wechseln. Wir haben die Wahl. Voraussetzung dafür ist es, den eigenen Wahrnehmungsfokus zu erkennen und den Willen, diesen gegebenenfalls zu verändern.

 

 

3 Zweifel an sich und den eigenen Fähigkeiten

SelbstzweifelJeder von uns kennt Momente, in denen wir uns fragen, ob wir der aktuellen Aufgabe oder Situation gewachsen sind. Wer jedoch dauerhaft an sich und seinen Fähigkeiten zweifelt, der schadet nur sich selbst. Von unseren Selbstzweifeln können wir uns nur befreien, wenn wir sie auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Wir sollten uns regelmäßig unsere Stärken, Fähigkeiten und Erfolge vor Augen führen und auch dankbar dafür sein. Denn, wenn wir von uns selbst nicht überzeugt sind, wie wollen wir dann andere überzeugen? Außerdem lassen wir uns so schneller von Hindernissen und Problemen aus der Bahn werfen.

 

 

Gegenmaßnahme: Überprüfe den Wahrheitsgehalt

Überprüfe Deine Selbstzweifel auf Wahrheitsgehalt. Was spricht dafür, was dagegen? Ist es wirklich so? Welche Tatsachen sprechen für meine Sichtweise? Gibt es andere mögliche Erklärungen? Wie sehen die anderen beteiligten Personen die Sache? Ist das immer so? Welche Ausnahmen gibt es? Frage Dich an dieser Stelle auch, wie andere, Dir wohl gesonnene Menschen, diese Frage beantworten würden.

 

 

 

Gegenmaßnahme: Erinnere Dich an Deine Fähigkeiten und Erfolge

Erinnerst Du Dich an Deine Erfolge in der Vergangenheit, wirst Du auch dieses Ziel leichter erreichen. Es gibt Dir Mut, Kraft und stärkt Deine Zuversicht. Auch Dinge, die vielleicht nicht so gut gelaufen ist, werden Dir wertvolle Hinweise liefern, auf was Du jetzt besonders achten musst. Folgende Fragen setzen Deinen Erinnerungsprozess in Gang:

      • Welche Erfolge gab es in meiner Vergangenheit, die schon ein klein wenig in die richtige Richtung gingen? Wie habe ich das hinbekommen?
      • Welche Stärken, Fähigkeiten und Eigenschaften haben mir dabei geholfen?
      • Womit bin ich gescheitert? Woran hat es gelegen? Worauf muss ich jetzt achten?
      • Worauf kann ich mich in herausfordernden Situationen immer verlassen?

 

Gegenmaßnahme: Nehme Dir ein Modell als Helfer

In einer Methode des Mentaltrainings stellst Du Dir ein Modell als Hilfe zur Seite. Wenn Du beispielsweise eine bestimmte Eigenschaft oder Fähigkeiten benötigst, um Dein Ziel zu erreichen, kannst Du Dich an jemandem orientieren, der diese Qualität schon hat. Das kann jemand sein, den Du persönlich kennst oder der für Dich nur ein Vorbild ist, ohne dass Du ihn oder sie kennst, wie zum Beispiel Mutter Theresa, der Daila Lama oder auch eine fiktionale Figur aus einem Roman oder einem Film. Stelle Dir dabei vor, wie Dein Vorbild in der entsprechenden Situation denken, fühlen oder handeln würde. Du kannst Dich auch selbst zum Modell nehmen, wenn Du beispielsweise das gewünschte Verhalten in anderen Bereichen oder Situationen schon umsetzt hast. Vergegenwärtige Dir den dortigen Gefühlszustand und übertrage ihn auf Deine jetzige Zielsituation. Das wiederholst Du so lange, bis es sich für Dich selbstverständlich anfühlt.

 

 

 

4 Der innere Schweinehund

Innere Schweinehund `Heute ist es so nass draußen. Da geh ich nicht joggen. Ich bleib einfach zu Hause. Und da ist ja noch die leckere Schokolade im Kühlschrank.´. Kennst Du das? Na, wer kennt solche und ähnliche Selbstgespräche nicht. Wir lassen uns alle möglichen `Warum nicht Gründe´ einfallen, um unseren inneren Schweinehund nicht hinter dem Ofen hervorlocken zu müssen. Er flüstert uns, genau dann, wenn wir zum Sport gehen, unsere Ernährung umstellen oder meditieren wollen, allerlei Entschuldigungen zu, warum dies gerade jetzt nicht geht. Er wird aktiv bei unangenehmen Tätigkeiten und ernährt sich von Willensschwäche, Trägheit und Bequemlichkeit – auch von unserer fehlenden Selbstdisziplin. Je mehr wir ihm nachgeben, desto stärker wird er.

 

Gegenmaßnahme: Starte sofort!

Je länger Du ein Ziel vor Dir herschiebst, umso geringer wird die Aussicht auf Erfolg es doch noch umzusetzen. Deswegen beginne mit der Umsetzung in den nächsten 76 Stunden. Setze Dein Ziel ganz oben auf die Prioritätenliste.

 

Gegenmaßnahme: Füge die neue Gewohnheit in eine bestehende Routine ein

Es kann sinnvoll sein, neue Handlungen in immer wiederkehrende Routinen einzufügen. Über Routinen denken wir nicht nach, wir machen einfach. Das morgendliche Zähneputzen, zum Beispiel oder der abendliche Gang mit dem Hund, kann eine solche Routine sein. Wollen wir uns beispielsweise mehr bewegen, `schummeln´ wir in unsere Morgenroutine direkt nach dem Zähneputzen oder währenddessen gymnastische Übungen ein, oder belohnen uns mit ein paar Nüssen, wenn wir vom Gassigehen nach Hause kommen, statt in die Chipstüte zu greifen.

In der ersten Zeit entscheiden wir uns immer wieder bewusst zu einer neuen Handlung. Aber irgendwann entfallen die Entscheidungen und sie laufen unbewusst ab. Das ist der Zeitpunkt, an dem auch die neue Handlung automatisiert ausgeführt, zur Gewohnheit wird.

 

 

5 Ungeduld & Aufgeben

`Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sicherste Weg zum Erfolg ist immer, es noch einmal zu versuchen. ´ (Thomas Alva Edison)

Stagnation und Rückschritte sind bei der Umsetzung vor allem von längerfristigen und größeren Zielen normal. Mache Dich dadurch nicht verrückt oder gar herunter. Dass die Umsetzung unserer Vorhaben auch Phasen des Stockens und Stillstandes beinhalten, gehört zu einem Veränderungsprozess dazu. Hartnäckige Gewohnheiten und Muster sind vielleicht doch schwerer loszulassen, als gedacht. Der Prozess kann schnell und leicht gehen, aber auch langsam und frustrierend sein. Verhaltensforscher haben herausgefunden, dass das Erlernen von neuen Gewohnheiten und das Verlernen von alten Gewohnheiten mindestens drei Wochen dauert. So lange benötigt das Gehirn für den Veränderungsprozess. Hier ist es wichtig, dass Du nicht aufgibst und Dich nicht entmutigen lässt. Habe Geduld!

 

Gegenmaßnahme: Beachte die Macht der kleinen Schritte

Setze Dich mit Deinen Zielen nicht zu sehr unter Druck. Gerade am Anfang ist es wichtig, das Ziel nicht zu hoch zu stecken. Es ist hilfreich ein großes Ziel in viele kleine Unterziele zu unterteilen. Häppchen lassen sich besser verdauen, als ein ganzer Mund voll. Konzentriere Dich jeden Tag darauf, einen Schritt in Richtung Ziel zu gehen. Aber: Mache zunächst nur den ersten Schritt. Du wirst sehen, dass die folgenden mit jedem Schritt leichter werden.

`Der Mensch, der einen Berg versetzt, beginnt mit dem Tragen kleiner Steine (William Faulkner)

 

Gegenmaßnahme: Feiere auch kleine Erfolge und lerne aus Erfahrungen

Zwischendurch ist es immer wieder wichtig innezuhalten, um auch kleine Erfolge zu sehen und wertzuschätzen, aber auch aus Erfahrungen und Rückschlägen zu lernen. Denn manchmal ist der Weg zum Ziel steinig, steil, holprig und mit Niederlagen gepflastert. Man geht zwei Schritte vor und einen zurück. Lass Dich dadurch nicht entmutigen. Ein Hindernis muss nicht unbedingt ein Problem sein. Die entscheidende Frage ist: Wie gehst Du mit damit um? Gibst Du auf oder versuchst Du es noch einmal? Frage Dich: `Was habe ich gelernt?´ Eine solche Frage lenkt die Betrachtung und den Fokus eher auf den Prozess als auf das Ergebnis. Betrachte Fehlversuche nicht als Scheitern, sondern als Erfahrung, aus der Du lernen kannst.

 

Wenn Du tiefer in die Thematik einsteigen möchtest, empfehle ich Dir  meinem Online-Kurs `Selbstmanagement: Den Alltag meistern und die Zukunft gestalten´oder den Super-Kurs `ENERGIZE YOUR LIFE´.

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