Gerade, wenn es mal holprig wird und wir drohen den Mut zu verlieren, kann es hilfreich sein, etwas an der Hand zu haben, was uns aufrichtet, worauf wir uns verlassen können. Bestenfalls steckt dieses `Etwas´ in uns selbst. Etwas, was wir jederzeit – auch in Krisenzeiten – abrufen haben. Dieses Etwas ist unser `Motivations-Booster´. Im Bereich der Resilienz (siehe auch Blogartikel: Resilienz – Der stärkende Faktor in Krisenzeiten) spricht man auch von Selbstwirksamkeit.

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Deinen persönlichen `Motivations-Booster´ erstellen kannst, damit Du auch in der Krise nicht den Mut verlierst. Doch zuvor noch etwas zum Hintergrund der Selbstwirksamkeit:

 

 

Was ist Selbstwirksamkeit?

SelbstwirksamkeitSelbstwirksamkeit beinhaltet den Glauben an die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen. Menschen mit wenig Selbstwirksamkeit, glauben nicht an sich und reden sich und ihr Können klein und stehen somit häufig der Erreichung ihrer Ziele im Weg.

Das Konzept der sogenannten Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) wurde in den 1970er Jahren von dem Psychologen Albert Bandura entwickelt. In der kognitiven Psychologie versteht man darunter die Überzeugung, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Dies ist ein wichtiger Grundstein für seelische Widerstandsfähigkeit.

Manche Menschen neigen dazu, die Ursache von Ereignissen dem Zufall oder anderen zuzuschreiben. Sie sprechen von “Glück gehabt”, “Pech gehabt” oder vom Schicksal. Experten gehen hier von einer schwach ausgeprägten Kontrollüberzeugung aus. Resiliente Menschen beispielsweise haben eine eher stark ausprägte Kontrollüberzeugung. Sie sind davon überzeugt, gezielt Situationen beeinflussen und steuern zu können und somit auch Krisen und Probleme selbstständig bewältigen und lösen zu können. Sie führen eingetretene Ereignisse, eigenes Gelingen und Misslingen stärker auf die eigenen Handlungen zurück und übernehmen Verantwortung für ihre Situation.

Durch diese Haltung – also der Erwartung, dass man durch seine eigenen Fähigkeiten ein gewünschtes Ergebnis erreichen kann – vertrauen resiliente Menschen auf ihre Kompetenzen, sind offener für Veränderungen und zeigen bei Rückschlägen mehr Ausdauer und Durchhaltevermögen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten unsere Selbstwirksamkeit zu stärken:

 

 

Deinen Motivations-Booster erstellen

 

1. Rufe Dir Deine Fähigkeiten und Kompetenzen ins Bewusstsein

SelbstwirksamkeitJeder von uns hat bestimmte Begabungen und Talente mit auf den Weg bekommen. Es liegt an uns sie zu entdecken, bzw. sie ins Bewusstsein zu holen, zu kultivieren und aktiv einzusetzen. Meist sind sie uns aber so selbstverständlich, dass wir ihnen keine besondere Beachtung schenken.

Erst wenn wir von anderen darauf aufmerksam gemacht werden, fallen sie uns wieder ein. Begebe Dich auf Schatzsuche nach ihnen. Welche Kompetenzen besitzt Du? Es gibt die verschiedensten Kompetenzen, wie beispielsweise

  • Selbstkompetenzen, die uns in die Lage versetzen, mit uns und unserem Leben gut klar zu kommen (ausdauernd, lernbereit, etc.).
  • Problemlösekompetenzen, die alle Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten beinhalten, die es Dir ermöglichen, Aufgaben und Probleme zu bewältigen und zielführende Lösungen zu erarbeiten (Analysefähigkeit, Transferfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit, Kommunikative Fähigkeiten, etc.)
  • sozialen Kompetenzen, die alle Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten umfassen, die uns dazu befähigen, mit anderen Personen konstruktiv und erfolgreich in Beziehung zu treten und situationsangemessen zu handeln.

 

Da wir uns oft scheuen, uns selbst über den Klee zu loben, kann es helfen, sich vorzustellen, welche Talente und Begabungen uns jemand zusprechen würde, der uns gut gesonnen ist.

 

2. Gehe auf Schatzsuche in Deine Vergangenheit

SelbstwirksamkeitStatt Dich auf Deine Probleme und Baustellen im Leben zu fixieren, fokussiere Dich auf alles, was Du schon geschafft und geleistet hast.

Unser Herz und unsere Vergangenheit sind gute Fährtenfinder, sich diese Erfolge, Begabungen und Fähigkeiten ins Bewusstsein zu holen. Dazu kann es hilfreich sein, sich sein Leben einmal aus der Vogelperspektive zu betrachten. Denke an frühere Situationen, in denen Du ein positives Ergebnis erzielt hast und mach Dir bewusst, dass Du selbst den guten Ausgang bewirkt hast. Schätze ein, welches Deiner Talente und Fähigkeiten daran beteiligt waren und wie Du Sie in Deiner jetzigen Situation nutzen kannst.

 

3. Liste alle Deine Aus- und Weiterbildungen auf

Rufe Dir auch alle Aus- und Weiterbildungen ins Gedächtnis, die Du im Laufe Deines Lebens absolviert hast. Unabhängig davon, ob Du einen Abschluss oder ein Zertifikat erhalten hast, Du wirst etwas dabei gelernt haben. Mit etwas Abstand kannst Du Wege, wie Umwege im Leben in einem größeren Zusammenhang sehen und wertvolle Erfahrungen erkennen und wertschätzen. Vielleicht erkennst Du sogar in allem einen roten Faden? Dieser offenbart sich häufig erst nach Jahren.

Die Vergegenwärtigung all Deiner Ressourcen wird Dir Kraft, Zuversicht und Vertrauen für die Bewältigung von gegenwärtigen und zukünftigen Aufgaben, Herausforderungen und Zielen geben.

 

4. Stehe zu Deinen Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfolgen

Selbstwirksamkeit

Wenn man mit seinen Fähigkeiten und Talenten vor allem beruflich etwas machen will, ist es wichtig, dass man sie auch entsprechend verkaufen und an `Mann oder Frau bringen` kann. Aber genau das fällt den meisten sehr schwer. Hierzu gibt es eine interessante Übung: Stell Dir vor, Du würdest eine Ich-AG gründen und eine Werbeagentur beauftragen, für Dich die PR zu planen. Was unterscheidet Deine Ich-AG von anderen? Was sind Deine ganz besonderen Spezialitäten? Wie kannst Du Deine Kampagne im Alltag nach vorne bringen?

 

5. Nutze die Kraft der Dankbarkeit

Resilienz - SelbstwirksamkeitEin sehr hilfreicher Motivations-Booster ist die Kraft der Dankbarkeit. Schon in anderen Blogartikeln habe ich mehrfach darauf hingewiesen. Ich finde sie so wichtig, dass ich sie hier nochmals erwähnen möchte. Vieles im Leben nehmen wir als selbstverständlich hin, ohne weiter darüber nachzudenken: dass wir ein Dach über dem Kopf haben, dass wir uns abends in unsere warme Bettdecke kuscheln können und auf einer bequemen Matratze liegen, dass sauberes und sogar warmes Wasser einfach so aus der Leitung kommt, dass wir in einem Land leben, in dem Frieden und Demokratie herrschen, dass wir geistig in der Lage sind beispielsweise die Zeilen dieses Textes aufzunehmen etc. Gerade wenn man sich unsere geografische Lage in der Welt anschaut mit all ihren Kriegs- und Krisengebieten, dann können wir verdammt froh sein, hier in diesem Land zu leben, in dem manche Dinge so selbstverständlich sind. Trotzdem neigen wir gerade in diesen Bereitengraden dazu, auf hohem Niveau zu jammern. Wie ist das möglich?

 

Dazu eine kleine Geschichte aus meinem privaten Umfeld:

Ein Freund von mir, der seit 2001 als Musiker in New York lebt, hatte sich bei seinem Deutschlandbesuch in der Agentur für Arbeit erkundigt, auf welche Unterstützung er hoffen könne, falls er sich dazu entscheiden würde, wieder zurück nach Deutschland zu kommen. Man erklärte ihm die Harz-IV-Konditionen. Er war einfach nur begeistert: Miete (wenn auch nur für begrenzte Quadratmeter, die aber für New Yorker Verhältnisse immer noch Luxus sind), Kranken- wie Rentenversicherung werden gezahlt und dann gibt es noch 400 € obendrauf! Das sind paradiesische Verhältnisse aus der Sicht von Menschen, die in den USA leben. Auch hier merkt man wieder: Es ist alles eine Frage der Blickrichtung. Wenn wir also gerade wieder einmal in unserem `Jammertal´ feststecken, ist es hilfreich, eine übergeordnete Perspektive einzunehmen, um sich der einen oder anderen `Selbstverständlichkeit´ zu erinnern und diese als Geschenk zu würdigen.

Holen wir uns die Kraft der Dankbarkeit in unseren Alltag. Sie schaltet unseren Denk- und Wahrnehmungsmodus auf Fülle statt auf Mangel. Wir konzentrieren uns auf das, was da ist, anstatt auf das, was fehlt. Wenn wir uns morgens, bevor der Tag beginnt, daran erinnern, wofür wir dankbar sind, beginnen wir den Tag mit positiven Emotionen.

 

In diesem Sinne wünsche ich Dir immer einen positiven Start in den Tag😊….

 

Mehr zum Thema `Selbstwirksamkeit´ findest Du in meinen Onlinekursen  `Resilienz – Mit innerer Stärke zum Erfolg´ und `Lust statt Frust im Job´.

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